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WIE ALLES BEGANN

Neuseeland.... ein Traum sollte in Erfüllung gehen, als wir uns im Herbst 2003 dazu entschlossen, eines unser Blockpraktika an einer Sonderschule in Neuseeland zu absolvieren. Gesagt, getan. Es folgten viele Stunden im Internet bis wir eine Liste von Schulen hatten, die wir anschrieben. Die ersten Wochen passierte nichts, und wenn doch, dann war es eine Absage. Also noch mal: stundenlanges Surfen und es waren noch ein paar Schulen ausfindig gemacht. Letztendlich verbrachten wir unser Praktikum an einer Schule, die wir gar nicht selber angeschrieben hatten. Eine nette Schulleiterin, die leider keine Praktikumsplätze mehr für uns frei hatte, schickte unsere Email an die Parkside School in Pukekohe weiter. Und von dort wurden wir dann eingeladen. Super, dachten wir, wie die sich dort um alles kümmern. Auch die Unterbringung wurde geregelt und wir wurden sogar extra gefragt, was wir für Vorstellungen hätten. Das Kollegium würde sich auf uns freuen. Und am Flughafen würden wir natürlich nicht nur vom stellvertretenden Leiter sondern auch von unserer Gastgeberin abgeholt werden.

Tja, und dann lief alles ganz anders: Am Flughafen wartete Colin, der stellvertretende Schulleiter auf uns, denn er hatte vergessen unser Gastgeberin Bescheid zu sagen, wann wir ankommen. Auch in der Schule hatte man eigentlich keine Ahnung, wer wir waren (außer, dass wir aus Deutschland kamen), wie lange wir blieben und was sie mit uns machen sollten. Und trotzdem, es wurden vier eindrucksvolle Wochen (wir haben uns dann halt selber um einiges gekümmert und eigentlich wurde uns alles ermöglicht), denen sich viereinhalb weitere aufregende Wochen während unserer Rundreise anschlossen.

   

PARKSIDE SCHOOL, PUKEKOHE

Pukekohe liegt auf der Nordinsel südwestlich von Auckland. Das kleine Städtchen hat eigentlich alles, was man so braucht und auch zum Meer ist es, wie eigentlich fast überall in Neuseeland nicht wirklich weit. Am schnellsten ist man an der Westküste mit den schwarzen glitzernden Lavasandstränden und der etwas raueren See.

Parkside School ist eine Schule für Kinder mit geistigen Behinderungen, Lernschwierigkeiten, Sprachbehinderungen und Verhaltensauffälligkeiten. Das Sonderschulsystem ist also nicht so differenziert, wie wir es in Deutschland kennen. In der sogenannten „Base“ der Parkside School befinden sich die Klassen (insgesamt vier) für schwerer sowie schwerstbehinderte Kinder und Schüler mit starken Verhaltensauffälligkeiten sowie eine Klasse für die älteren Schüler. Wir waren in zwei Außenklassen untergebracht. Christian war an der Intermediate School, wobei er nach einer Woche in die Base wechselte, da er sich besonders für den Bereich Übergang Schule-Beruf interessierte. Ich war an der Hill Primary School gelandet. Die Kinder meiner Klasse waren zwischen 6 und 12 Jahren alt. Manche brauchten lediglich ein bisschen länger oder ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und wären in Deutschland –wenn überhaupt – an einer Förderschule. Sie erhielten „ganz normal“ Unterricht in Lesen, Schreiben etc. Andere Kinder hatten teilweise erhebliche geistige Beeinträchtigungen, so dass es bei ihnen um die Bewältigung des Alltags ging. Für manche Kinder war es nur möglich anhand von Bildkarten zu kommunizieren. Unter anderem wurde die Klasse von zwei Kindern mit autistischen Merkmalen und einem Kind mit Down-Syndrom besucht.

Unterrichtet wurden die Schüler von zwei Lehrern und zwei bis drei Hilfslehrern, die vor allem für die erzieherischen und assistierenden Aufgaben verantwortlich waren.Da der Unterricht sehr dezentral ablief, konnte ich von Anfang an gut mithelfen und bekam dann auch schnell eigenständige Aufgaben. Das Lehrer- und Hilfslehrerteam war super offen und die drei Wochen habe mir eine Menge Spaß und gemacht und mir einiges gebracht.

Nach den ersten drei Wochen, die wir fest in den Klassen eingeplant waren, konnten wir in der letzten Woche auch die anderen Klassen anschauen. Das war noch einmal sehr interessant und vor allem der Tag in der Klasse mit den schwerstmehrfachbehinderten Kindern eine wichtige Erfahrung für mich, die ich bei einem Praktikum in Deutschland an einer Förderschule nicht hätte machen können.

Am letzten Tag wurden wir sehr nett vom Kollegium und besondern von den älteren Schülern verabschiedet und machten uns dann mit unserem Bus auf den Weg....

   
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